Posted on

by

in

Trans People Belong In Sports

Aktion zum Roller Derby Turnier von Augsburg Rolling Thunder

Beim Roller Derby sind alle geschlechtlichen Ausprägungen Teil des Sports: Frauen, lesbische, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen spielen in Flinta*-Teams zusammen und gegeneinander. Alle anderen spielen in All-gender-Teams oder gestalten die Leagues als Officials oder Staff.

Leider gelten in anderen Sportarten bzw. im Leistungssport-Bereich weiterhin diskriminierende Regelungen für trans Männer und trans Frauen:

  • Die International Rugby League (IRL) schließt die Teilnahme von trans Frauen bei Frauen-Rugby-Spielen generell aus.
    Die IRL beruft sich auf eine Studie, bei der nur 11 Teilnehmende (darunter keine trans Athletinnen) teilnahmen und bei der ein höheres Verletzungsrisiko für “das weibliche Körpermaß im Tackle mit dem männlichen Körpermaß” “festgestellt” wurde.
  • Trans Frauen dürfen bei Frauen-Wettkämpfen des int. Schwimmverbands World Aquatics (ehem. FINA) nur starten, wenn sie die Hormontherapie bis zum 12. Lebensjahr bzw. vor dem Eintreten der Pubertät abgeschlossen haben.
    World Aquatics bezieht in die Einschätzung nicht mit ein, dass trans Schwimmerinnen nach der Transition ein reduzierte Muskelmasse und geringere Ausdauerfähigkeit besitzen als ihr Körper gewohnt war.
  • Das Nationale Olympische und Paralympische Komitee der USA (USOPC) verbietet trans Athlet*innen die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles.
    Die Richtlinie des USOPC instrumentalisiert die teilnehmenden Frauen und will “ein sicheres und faires Wettkampfumfeld” schaffen. Das Komitee folgt einer Verordnung Trumps.

Diese Entscheidungen basieren also auf Vorurteilen, auf vagen Studien oder auf rechter Politik.

Wir sagen Nein zu Ausgrenzung und Vorurteilen!

Vorgeblich will das auch das Internationale Olympische Komitee (IOC). Die Richtlinie von 2021 soll für mehr Fairness sorgen, übergibt aber die Entscheidung zur Teilnahme von trans Sportler*innen an die Sportverbände. Dadurch werden Entscheidungen wie die des USOPC und der IRL möglich (Stichwort: Schadensvermeidung).

Dennoch finden andere Sportarten gerechte Wege für mehr Vielfalt und Fairness:

  • Der Eiskunstlaufverband Skate Austria setzt ein neues Bewertungskonzept um, in dem die binären Geschlechtskategorien durch versch. Leistungskategorien ersetzt werden.
  • Der Deutsche Hockey-Bund (DHB) erließ 2021 eine neue Spielordnung zum Spielrecht von trans und inter Menschen. Bis zur abgeschlossenen Transition wählen Spielende selbst, ob sie im Männer- oder Frauenteam spielen.Ist der Personenstand geändert, spielt die Person in dem Team, das ihrem Personenstand entspricht. Lautet der Personenstand divers bzw. entscheidet eine Person für sich, dass keine der binären Optionen für sie gilt, darf sie weiterhin frei entscheiden, für welches Team sie spielt.
  • Auch der Deutsche Fußballbund (DFB) hat seit der Saison 2022/2023 die Spielordnung angepasst (Amateurbereich). Trans Personen wählen hier ebenfalls das Team frei bis die Transition abgeschlossen ist, dann spielen sie in dem Team, das ihrem Personenstand entspricht. Personen ohne männlichen oder weiblichen Geschlechtseintrag können auf Antrag frei wählen, in welchem Team sie spielen möchten. Vertrauenspersonen in jedem Landesverband unterstützen die Vereine und Spieler*innen durch Beratung & Aufklärungsarbeit.

Sowohl Skate Austria als auch DHB argumentieren, dass Körperformen wie Größe, Gewicht und Kraft unterschiedlich und nicht nur geschlechtsgebunden sind. Deswegen wird die Teilnahme von trans Athlet*innen nicht beschränkt, sondern fair geregelt.

Dennoch ist noch viel Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung in den Vereinen notwendig, um Vorurteile weiter abzubauen.

Was kannst du tun?

Quellen & Literatur